Wohnformen im Alter

Die 4 bekanntesten Wohnformen im Alter

Wohnst du noch oder lebst du schon? Wendet man den allseits bekannten Werbeslogan im demografischen Kontext an, wird uns schnell bewusst, dass unsere nahe Zukunft nach neuen Wohnmodellen verlangt. Wer hilft mir, wenn mir der Alltag plötzlich nicht mehr so leicht von der Hand geht, ich aber so selbstbestimmt und aktiv wie möglich leben will? In unserem ersten Wohnformen-Teil stellen wir euch die vier bekanntesten Wohnformen im Alter vor.

 

Habt ihr euch schon mal gefragt, wie ihr im Alter und im Fall einer Pflegebedürftigkeit leben wollt? Noch nicht? Dann wird es Zeit! 😉 Denn spätestens wenn wir bestimmte Dinge nicht mehr selbst erledigen wollen oder können, sind wir auf die Hilfe anderer angewiesen. Je nachdem, wie stark die gesundheitlichen Beeinträchtigungen sind, stellt sich dann auch die Frage, ob das eigene Zuhause durch eine altersgerechtere Wohnform ersetzt werden sollte.

Die vier bekanntesten Wohnformen im Alter

1. Privates Wohnen

Eine Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) hat ergeben, dass 37 Prozent der Befragten so lange wie möglich selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben möchten. Je nach Pflegebedürftigkeit kann das Wohnen zu Hause aber auch viele Gefahren und Risiken mit sich bringen. Hinzu kommt, dass der Alltag als allein lebende Person sehr einsam sein kann. Andererseits gibt es vielen Menschen auch Kraft und Motivation, bis ins hohe Alter in ihrem gewohnten Umfeld leben zu können.

Um euren Alltag zu Hause weiterhin lebenswert und risikoarm gestalten zu können, könnt ihr je nach individueller Situation auf unterschiedliche Hilfeleistungen zurückgreifen:

Partner:innen und Freund:innen

Sofern ihr eine:n Lebenspartner:in an eurer Seite habt, greift ihr euch natürlich gegenseitig unter die Arme und könnt häufig noch viele Arbeiten im Alltag ohne zusätzliche Unterstützung erledigen. Natürlich könnt ihr euch auch von verlässlichen und hilfsbereiten Freund:innen und Nachbar:innen helfen lassen.

Familie

Falls ihr engen Kontakt zu anderen Familienmitgliedern habt und diese in eurer Nähe wohnen, übernehmen sie sicher auch gerne mal einen wöchentlichen Großeinkauf, fahren euch zum Arzt oder helfen im Haushalt.

Professionelle Betreuung und Alltagshilfen

Genügt die private Unterstützung nicht, scheut euch nicht, euch von Profis unter die Arme greifen zu lassen. Ob „Essen auf Rädern“, Einkaufsdienste, Haushaltshilfen, Betreuungspersonen, die mit der pflegebedürftigen Person Spaziergänge, Ausflüge machen oder regelmäßig vorlesen, kochen und vieles mehr. Sofern ihr die finanziellen Mittel habt oder Sozialleistung bezieht, nehmt diese zusätzlichen Hilfen auf jeden Fall in Anspruch.

2. Ambulanter Pflegedienst

Wer sich dazu entschließt, bis ins hohe Alter zu Hause leben zu wollen oder nicht die finanziellen Mittel hat, um in einer Pflegeeinrichtung zu leben, ist irgendwann meist auf einen ambulanten Pflegedienst – hier geht es zu unserem Pflegedienst Sensus – oder eine private Pflegekraft angewiesen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass Familienmitglieder oder Freunde die Pflege übernehmen beziehungsweise dass ihr die Pflege und Betreuung aufteilt. Welche Variante die sinnvollste ist, sollte immer individuell und mit allen Beteiligten entschieden werden, sofern dies noch möglich ist. Ist eine pflegebedürftige Person beispielsweise bereits stark dement und weigert sich, Hilfe durch einen ambulanten Pflegedienst anzunehmen, kann es zu einer nicht mehr so einfach zu lösenden Konfliktsituation kommen. Beispielsweise dann, wenn pflegende Angehörige an ihre pflegerischen und betreuerischen Grenzen kommen und weil das Risiko von Unfällen und weiteren Gefahren steigt. Dazu bald mehr!

2. Betreutes Wohnen

In professionell geführten und betreuten Wohneinrichtungen könnt ihr ebenfalls in euren eigenen vier Wänden leben. Diese sind auch architektonisch auf die Bedürfnisse betreuungs- und/oder pflegebedürftiger Menschen ausgerichtet. Sie gilt mit 48 Prozent als beliebteste Wohnform im Alter. Der Unterschied zu einer privaten Wohnung ist außerdem, dass gleich eine ambulante Pflege zur Stelle ist und euch je nach Bedarf zusätzliche Dienst-und Hilfeleistungen zur Verfügung stehen. Kosten fallen nur dann an, wenn ihr diese zusätzlichen Angebote auch wirklich nutzt.

3. Pflegeheim (Altenheim)

In einem Pflegeheim – auch Altenheim genannt – werdet ihr rund um die Uhr betreut. Die Risiken, dass in eurem Alltag etwas passiert, sind somit wesentlich geringer. Dafür sind die Kosten höher als bei der ambulanten Pflege. Zudem habt ihr in einem Pflegeheim weniger Raum für euch und damit auch weniger Privatsphäre. Dafür werden euch aber auch in der Regel gemeinschaftliche Aktivitäten angeboten – ihr habt also dann Gesellschaft und Aktion, wenn ihr es wünscht.

4. Seniorenstift

Ein Seniorenstift (oder Seniorenresidenz) ist die kostspieligste, aber auch komfortabelste Variante, wenn das eigenständige Leben nicht mehr so einfach fällt. Das Freizeitangebot ist oft sehr vielseitig und ihr habt wesentlich mehr Raum für euch, da ihr meist zwischen Apartment oder einer eigenen kleinen Wohnung wählen könnt. Die Pflegeleistungen reichen von ambulanter bis hin zu einer vollstationären Pflege. Angehörige sind natürlich immer willkommen und so habt ihr die perfekte Mischung aus Privatheit, Betreuung und Pflege.

 

Im zweiten Wohnformen-Teil stellen wir euch zwei alternative Wohnformen vor, die immer beliebter werden. Aus gutem Grund!

 

Titelbild: © Adobe Stock – Dragana Gordic

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