Sanfte, aber effektive Sportarten

5 sanfte, aber effektive Sportarten

Ihr wollt seit Ewigkeiten regelmäßig Sport treiben, aber ihr habt immer noch keine Sportart gefunden, die zu euch passt und nicht zu anstrengend ist? Tipp 1: Möglicherweise fällt euch der Start zwischen Herbst und Frühling leichter als im Sommer bei hohen Temperaturen. Tipp 2: Damit ihr euch damit wirklich etwas Gutes tut und nicht nach wenigen Wochen schon wieder aufgebt, kommen hier fünf sanfte, aber effektive Sportarten für euch! Und das Beste? Sie sind auch noch richtig spaßig und befreiend!

„Wer rastet, der rostet“, kommt leider nicht von ungefähr. Bereits ab Mitte 20 geht es mit unserer Muskulatur bergab. Treiben wir keinen regelmäßigen Sport, bedeutet das alle zehn Jahre durchschnittlich einen Muskelabbau von fünf bis zehn Prozent. Haben wir dagegen nur für einige Wochen oder wenige Monate mit der Bewegung ausgesetzt, ist das kein Problem. Dann tritt nämlich der Muscle-Memory-Effekt in Aktion und wir finden schnell zu unserer alten Form zurück.

Der beste Zeitpunkt, um mit einer neuen Sportart zu beginnen ist somit nicht nur Anfang des neuen Jahres oder dann, wenn die Temperaturen wieder steigen, sondern jetzt!

Ärztlicher Check-up

Bevor ihr mit regelmäßiger Bewegung beziehungsweise einer Sportart beginnt, lasst euch ärztlich durchchecken. Gerade wenn ihr schon seit Längerem keinen Sport mehr getrieben oder bereits gesundheitliche Beschwerden habt. Dann müsst ihr euch nur noch für eine Sportart entscheiden. Ganz wichtig: Ihr müsst keinen schweißtreibenden Sport ausüben, um fit zu bleiben. Ihr braucht Inspiration? Dann sind hier …

5 sanfte, aber effektive Sportarten!

1. Drums Alive

Ihr habt Rhythmus im Blut und liebt die Verbindung von Musik und Bewegung? Dann könnte „Drums Alive“ etwas für euch sein. In den Hauptrollen? Ein Gymnastikball (Pezziball), Drumsticks, Musik und Aerobic-Übungen. Indem ihr auf dem Pezziball herumtrommelt und dazu Gymnastikübungen macht, verbindet ihr die rechte mit der linken Gehirnhälfte. Das hilft euch beim Stressabbau, ihr fördert eure Kreativität und kurbelt die Durchblutung an. Euer Rhythmusgefühl ist nicht das Beste? Gar nicht schlimm. Hier stehen nämlich Bewegung und Spaß statt Präzision im Vordergrund.

Weitere Infos bekommt ihr hier:

Drums Alive – Deutschland

VHS – deutschlandweiter Kursfinder

2. Walking Football – Gehfußball

Was sich zu Beginn vielleicht ein wenig nach Schnarch-Fußball anhört, ist effektiv und macht großen Spaß. Walking Football stammt aus dem fußballbegeisterten England und gewinnt auch in Deutschland immer mehr Anhänger:innen. Beim Gehfußball, das sich vornehmlich an Menschen über 50 oder an Menschen mit körperlichen oder seelischen Einschränkungen richtet, trainiert ihr beispielsweise eure Beweglichkeit und euer Reaktionsvermögen. Große Fußballklubs wie der VfL Wolfsburg, Werder Bremen und Schalke 04 bieten das Fußballspielen im Gehen beispielsweise an. Die wichtigsten Regeln? Ein Fuß muss immer auf dem Boden sein, Reingrätschen und Körperkontakt sind verboten, ihr dürft den Ball nicht über Hüfthöhe schießen, es gibt kein Abseits und der Job des Torwarts entfällt.

Mehr Infos gibt’s in dieser ARD-Reportage.

3. Stand Up Paddling

Beim Stand Up Paddling (kurz SUP) geschieht das Paddeln, wie es der Name schon verrät: im Stehen (im Sitzen klappt es allerdings auch)! Da das Board, auf dem ihr euch fortbewegt, breiter als ein gewöhnliches Surfbrett ist, ist es mit ein wenig Übung relativ einfach, das Gleichgewicht zu halten. Zum Fortbewegen nutzt ihr ein sogenanntes Stechpaddel. Ihr könnt die Boards problemlos leihen. Möchtet ihr damit allerdings regelmäßig aufs Gewässer, paddelt ihr mit einem eigenen Board natürlich günstiger. Dieses gibt es als feste sowie als aufblasbare Variante. Durch das Stehpaddeln trainiert ihr eure Bauch- und Rückenmuskulatur. Anfänger:innen holen die Kraft meist aus den Armen. Mit ein wenig Übung werdet ihr aber schnell merken, dass euch das Paddling leichter fällt, wenn ihr die Kraft aus eurer Rumpf- sowie aus den vorderen und seitlichen Bauchmuskeln zieht. Das geschieht schon deshalb fast von allein, weil ihr euren Unterkörper anspannt, um das Gleichgewicht zu halten. Indem ihr euren Gleichgewichtssinn trainiert, senkt ihr übrigens auch ganz effektiv das Sturzrisiko.

4. Yoga

Yoga ist nichts Neues, aber nach wie vor im Trend und macht zwar fit, aber fällt eigentlich nicht unter den Begriff Sport. Ihr seid von der Vielzahl der Yogaarten überfordert oder befürchtet, nicht mehr beweglich genug dafür zu sein? Wichtig ist, dass ihr euch zuvor in einem Yogastudio professionell beraten lasst und im besten Fall eine 1:1 Probestunde macht. So könnt ihr mit eurer/eurem Yogalehrer:in genau klären, welche Beschwerden oder Erkrankungen ihr möglicherweise habt und findet gemeinsam heraus, welche Yogaart sich für euch am besten eignet.

Beliebte Yogaarten

  • Hatha-Yoga – vereint mehrere Yogaarten und ist die klassischste Yogaart.
  • Vinyasa-Yoga/Vinyasa-Flow – ebenfalls sehr vielfältig und meist sehr anstrengend.
  • Bikram-Yoga (auch Hot Yoga genannt) – findet in einem 40 Grad warmen Raum statt. Vorsicht bei Kreislaufbeschwerden!
  • Ashtanga-Yoga (übersetzt “8 Glieder”) – ist ebenfalls anstrengend. Im Vordergrund stehen hier neben der Atmung und den einzelnen Bewegungen der fließende Übergang von einer zur nächsten Übung.
  • Yin- oder Kundalini-Yoga – hier stehen Ruhe und Tiefenentspannung im Fokus.

Mit Yoga trainiert und stärkt ihr ganzheitlich Körper und Geist. Durch das intensive Dehnen könnt ihr Muskelverspannungen, Fehlhaltungen und Muskelkrämpfen vorbeugen sowie eure Muskulatur (besonders des Rückens, Beckenboden und der Arme) und euren Gleichgewichtssinn stärken. Außerdem findet ihr zur Ruhe – denn Yoga beinhaltet in der Regel auch immer Meditations- und Atemübungen (Breathwork) und tankt reichlich positive Energie.

Zu guter Letzt lernt ihr Körper und Geist besser zu spüren. Letzteres ist speziell für Menschen heilsam, die in ihrem Leben viel „funktioniert“ haben und so vielleicht noch nie gelernt haben, nicht laufend über die eigenen Grenzen zugehen, sondern rechtzeitig zu erspüren, wann sie einen Gang zurückschalten oder ganz innehalten sollten. Achtsamkeit heißt das Zauberwort.

5. Slow Jogging

Eine ganz neue Sportart ist das sogenannte Slow Jogging/Running. Wie der Name schon verrät joggt ihr beim Slow Jogging so langsam, dass ihr das Laufen immer noch als leicht empfindet. Slow Jogging ist eine wissenschaftlich belegte sehr effektive und gelenkschonende Sportart und daher für Anfänger:innen sowie für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr klassisch joggen können, die perfekte Sportart.

Wie funktioniert Slow Jogging?

Beim Slow Running ihr berührt den Boden immer nur mit dem Vorder- oder Mittelfuß und macht dabei viele kurze Schritte (rund 180 pro Minute).

Hier geht’s zur offiziellen Slow Jogging Website. Eure Stadt bietet noch keinen Kurs an? Erkundigt euch trotzdem mal bei Sportvereinen in eurer Nähe, ob es nicht vielleicht doch schon ein Gruppenangebot gibt. Und falls nicht: Je höher die Nachfrage, desto größer ist die Chance, dass es in naher Zukunft einen Kurs gibt.

Neue Sportart, neue Kontakte!

Abgesehen vom Stand Up Paddling haben alle Sportarten etwas gemeinsam: Ihr habt die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und im besten Fall sogar neue Freund:innen zu finden. Gerade wenn ihr allein lebt, Single seid und/oder euer Freundeskreis euch derzeit nicht zufriedenstellt. Natürlich könnt ihr euch für das Stand Up Paddling auch mit mehreren zusammentun. Mit einer neuen Sportart erfüllt ihr euch also gleich drei Wünsche auf einmal: Spaß, Wohlbefinden und Kontakte. Denn nicht zu vergessen ist Letzteres für unsere Gesundheit genauso essenziell wie regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung.

Und jetzt wünschen wir euch ganz viel Freude bei eurer neuen Sportart! 🙂

 

Titelbild: © Adobe Stock – LIGHTFIELD STUDIOS

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