
CityCaddy – Hackenporsche meets Rollator
CityCaddy – Hackenporsche meets Rollator: Ihr sucht einen Einkaufs- und Reisetrolley, der euch gleichzeitig als Stütz-und Gehhilfe dient? Also etwas zwischen Hackenporsche und Rollator? Gibt es so was überhaupt und falls ja, klingt es dann zwar praktisch, aber auch nach … unästhetisch, oder? Dann kennt ihr den stylischen CityCaddy der Hamburger Produktdesignerin und Ü70-Gründerin Elke Jensen noch nicht!
Als ich vor einigen Monaten zum ersten Mal einen Beitrag über Elke Jensen und den CityCaddy gelesen habe, war ich sofort begeistert! Endlich mal ein stylischer Alltagsbegleiter für ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. Natürlich geht es bei Hilfsmitteln vornehmlich um Funktionalität und Komfort. Aber es ist ja so: Je unästhetischer solche Hilfsmittel sind, desto weniger Freude bereiten sie uns und desto mehr empfinden wir unsere Einschränkungen als Last. Zeit, dass sich das ändert! Elke Jensen geht mit ihrem CityCaddy buchstäblich einen großen Schritt voran.
CityCaddy – Einkaufstrolley trifft auf Rollator
Der CityCaddy ist der Beweis, dass sich Funktionalität, Komfort und Design nicht ausschließen, sondern eine perfekte Einheit bilden können. Und ganz ’nebenbei‘ zeigt uns Elke Jensen, dass wir auch mit über 70 Jahren noch den mutigen Schritt in die Start-up-Welt wagen können. Erzähl uns doch bitte mehr, Elke Jensen.
Wann und wie entstand die Idee zum CityCaddy und war dir gleich klar, dass du dafür ein Start-up gründen möchtest beziehungsweise musst?
Elke Jensen: Mir war schon länger klar, dass mein Ruhestand kein ruhiger Zustand wird und sein soll. Dafür bin ich viel zu gern agil und unterwegs. Und da ich mein Leben lang beruflich selbstständig war, lag die Idee der Gründung eines Start-ups nahe. Die Idee zum CityCaddy als Produkt – bzw. sogar als eigene Produktkategorie – hatte ich schon länger im Kopf. Ich beobachte gern Menschen, Vorgänge und Begebenheiten, in der Stadt oder auf Reisen. Mir ist aufgefallen, dass sich viele ältere Menschen eine Stütze wünschen. Eine ältere Dame hatte sogar einen Kinderwagen „als Tarnung“, da sie keinen Rollator benutzen wollte. Er ist eine tolle und auch notwendige Erfindung, strahlt aber schnell Gebrechlichkeit aus. Ich wollte also etwas Eigenes, Schönes, Freude machendes realisieren und auf den Markt bringen. So nahm die Geschichte ihren Lauf. Nach fünf bis sechs Jahren Entwicklungszeit und intensiven Testphasen bin ich dann in Kontakt getreten mit potenziellen Herstellern und der KfW-Bank. Die Finanzierung habe ich letztendlich dann aber mithilfe von Family & Friends gestemmt.
Was macht den City Caddy so besonders und für wen eignet er sich?
Elke Jensen: Der CityCaddy ist wie ein Accessoire.
Er definiert eine eigene Produktkategorie zwischen Rollator und Hackenporsche. Und er ist ein Lifestyleobjekt, das hohe Ästhetik besitzt, auch aufgrund der exklusiven und durablen Materialien. Darüber hinaus ist seine Funktion sowohl zum Schieben als auch zum Ziehen. Ersteres ist komfortabel, um Einkäufe zu transportieren, letzteres sehr angenehm beim Fortbewegen in Bus und Bahn und auf Stufen.
Unsere Zielgruppe sind (bisher noch) in erster Linie vorwiegend ältere Seniorinnen. Und auch körperliche eingeschränkte Menschen, beispielsweise mit Parkinson oder MS, zählen zu unseren Käufer:innen.
In wie vielen Ausführungen gibt es ihn derzeit und planst du weitere?
Elke Jensen: Aktuell gibt es die beiden Modelle CC.PARIS (mit exklusiver Ledertasche) und CC.MAILAND (mit dem Shopper aus Waschpapier) in den drei Farben Orange, Blau und Beige. Und wir haben die Sonderkollektion CC.HAMBURG (mit einer Markttasche, die aus ausrangierten Riesenbannern genäht wird), sie ist in Kooperation mit dem Hamburger Label fyksin entstanden. Momentan arbeite ich an einer Version mit einem Aktenkoffer, da bin ich gerade am Skizzieren.
Wo wird der CityCaddy produziert und welche Materialen verwendest du?

Elke Jensen
Elke Jensen: Der CityCaddy ist haltbar, reparabel und ressourcenbewusst, das war mir in verschiedener Hinsicht wichtig. Das Thema Nachhaltigkeit spielt somit eine große Rolle: So ist beispielsweise Leder ein sehr langlebiges Material. Und alle Einzelteile sind bei einem eventuellen Schaden relativ leicht zu ersetzen. Darüber hinaus kommen kaum Verbundteile und sehr wenig Kunststoff zum Einsatz. Gefertigt wird in Manufakturen in Deutschland – so entstehen nur kurze Transportwege – unter dem Aspekt von „slow production“: Wir setzen auf hohe Wertschätzung von Material und Arbeit. Der Herstellungsprozess und die präzise Fertigung umfassen Arbeit per Hand genauso wie vom Roboter. Und alle am Prozess Beteiligten sollen fair bezahlt werden. Qualität hat ihren Preis!
Du präsentierst den CityCaddy auch auf Messen wie der BLICKFANG Designmesse. Waren die Initiator:innen gleich begeistert und welches Feedback hast du von Besucher:innen bekommen?
Elke Jensen: Ja, wir stoßen auf sehr, sehr viel positives Feedback, das merken wir immer wieder, auch bei anderen Messen, Veranstaltungen und nach Veröffentlichungen. Wir hören sehr häufig, dass Senior:innen wieder gern draußen sind, da sie sich mit dem CityCaddy sicherer fühlen. Bei der BLICKFANG in Hamburg haben wir 2022 übrigens den Designpreis gewonnen, das war eine wunderbare Überraschung und Bestätigung.
Glückwunsch zum Designpreiß! 👏
Warst du zuvor schon mal Selbstständig oder Gründerin oder war es der Sprung ins kalte Wasser?
Elke Jensen: Ich war in meinem Berufsleben sogar überwiegend selbständig tätig, hatte fast 19 Jahre lang eine eigene Galerie für Gegenwartskunst in Hamburg-Eppendorf, war Dozentin an der AMD Hamburg, Gründungsmitglied der Plattform Kulturwerk West e. V. und im Vorstand der internationalen Künstlerinnen – Stiftung Die Höge. Außerdem habe ich – im Verbund mit anderen Designer:innen – das Label To Som Kom gegründet. Ich habe viele berufliche Stationen durchlebt, ich war immer offen für Neues!
Gründer:in zu sein ist immer mutig und mit vielen Risiken verbunden. Denkst du, dass es mit über 70 Jahren noch risikoreicher ist oder kann es sogar ein Vorteil sein?
Elke Jensen: Ich denke, der Gründungsprozess an sich ist ein anderer. Bei der Bank wurde ich beispielsweise gefragt, ob ich eine jüngere Person mit im Boot hätte, um die Nachfolgeregelung sicherzustellen. Auf der einen Seite musste ich mich aufgrund meines Alters also mehr durchbeißen, auch bei Terminen mit Herstellern. Als Vorteil sehe ich wiederum eine große Portion Lebenserfahrung und auch mehr Gelassenheit als in jüngeren Jahren.
Welche Botschaft möchtest du mit deinem Start-up und dem CityCaddy vermitteln?
Elke Jensen: Mein Credo lautet: Auch im Alter lässt die Freude am Schönen nicht nach! Mit dem CityCaddy möchte ich diese Ansicht stützen und möglich machen.
Als Produktdesignerin und Start-up-Gründerin bist du unweigerlich offen für Neues. Einige Menschen verlieren die Fähigkeit, je älter sie werden. Hast du einen Tipp, um dem vorzubeugen?
Elke Jensen: Bleibt neugierig und interessiert Euch für die Dinge & Menschen um Euch herum. Und es hilft sehr, nicht zu sehr zu beurteilen. Wichtiger ist, gut für sich zu sorgen, sowohl körperlich als auch geistig.
Was sind deine Energie- und Motivationsquellen?
Elke Jensen: Oh, derer gibt es einige … Kunst und Kultur haben mich zum Beispiel immer inspiriert. Unterwegs sein, zu Fuß in der Stadt, bei Veranstaltungen und auf Reisen, bringt mir neue Eindrücke. Und der Austausch mit Menschen ist mir sehr wichtig. Gern ziehe ich mich aber auch einmal zurück und lese und mache Pilates.
Was bereitet dir in puncto Älterwerden Sorgen?
Elke Jensen: Aktuell kann ich (toi, toi, toi) sagen nichts! Ich hoffe, mein Verstand bleibt mir erhalten sowie ein gewisses Maß an Beweglichkeit. Meine beiden Großmütter sind weit über 90 Jahre alt geworden und haben immer in ihrem Haus gelebt, bis sie verstorben sind. Sie sind meine Vorbilder, und ich hoffe, dieses Glück ist mir auch hold bzw. vererbt worden.
Wie möchtest du leben, wenn du medizinische und alltägliche Hilfe benötigst?
Mein großer Wunsch ist, so lange wie möglich in meiner eigenen Wohnung bleiben zu können. Wenn nötig, dann vielleicht mit externer Unterstützung. Wie sich das genau gestaltet, kann ich heute noch gar nicht sagen. Vielleicht gibt es ja bis dahin auch noch neue Konzepte oder andere Begebenheiten.
Wir danken dir für das Gespräch und wünschen dir weiterhin ganz viel Freude und Erfolg!
Für alle NRWler:innen: Testet den CityCaddy vor Ort beim Pflegedienst Sensus in Oberhausen!
Da wir so begeistert vom CityCaddy sind, könnt ihr ihn ab jetzt auch in Oberhausen NRW direkt im Büro des Pflegedienstes Sensus anschauen und eine Probefahrt machen. Hannelore und Team freuen sich auf euren Besuch und erklären euch, wie der stilvolle Flitzer funktioniert und wie ihr ihn bestellen könnt.
Video: YouTube/CityCaddy
Bilder: © CityCaddy/Enver Hirsch
Unbezahlte Produktwerbung/unbezahltes Interview
Rasch, Inge
Möchte gern modell paris kaufen.
Preisangabe nicht gefunden.
Wie lange dauert bearbeitumg?
Gibt es in HH ein Geschäft zum dortigen Kauf, was ich bevorzugen würde?
Helena
Hallo Inge 🙂
du kannst bei CityCaddy direkt anfragen (wir haben im Interview auf die Seite verlinkt). In Hamburg bekommst du ihn bei P36 in der Papenhuder Str. 36/Uhlenhorst (nahe der Mundsburger Brücke). Alles Liebe dir.